RUESSDILI
Alp- und Bergverein
Der Rucksack drückt. Bereits rinnt mir der Schweiss an die Nasenspitze. Noch höre ich das Rauschen des Baches direkt neben mir. Ich versuche meinen Rhythmus zu finden. Meine Gedanken sind noch weit weg. Ich achte kaum auf den Pfiff des Munggen. Aber er holt mich ins Jetzt zurück.
Ich atme tief und regelmässig. Ohne dass ich es merke, gewinne ich an Höhe. Bereits erreiche ich die erste Waldecke. Ich staune: So hoch – so leise. Nach dem Bächlein beginnt die Sonne zu stechen. Jetzt rinnt der Schweiss in die Augen. Es brennt. Aber es steigt und steigt. Schritt für Schritt. Die Gedanken kommen näher. Sie werden leichter. Kurze Pause beim Brunnen. Es drängt bald weiter. Das Ziel ist die Hütte und die ist noch weit.
Nach Bodmen verliert sich der Weg für eine Weile. Wie unangenehm. Anstrengend. Bergauf geht’s und am grossen Stein vorbei. Zur Belohnung kommt jetzt das schönste Stück Weg. Der Blick fällt hinab auf Erreichtes. Und streift in die Weite. Wenn nur die Brämen nicht wären. Auf dem obersten Alpweidstück schlängelt sich der erste Blick durch die Bäume hindurch. Ja, sie steht noch da. Und ich – bin nun auch da. Angekommen. Geschafft.
Ich freue mich. Jedesmal.